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Tierrettung in Brokeloh

Kuh aus Gülleschacht gerettet

(Brokeloh, 26.06.2025)
Am gestrigen Mittwochabend wurden gegen 19:00 Uhr die Feuerwehren Brokeloh, Husum und Groß Varlingen zu einem außergewöhnlichen Tierrettungseinsatz alarmiert: Eine Kuh war in eine rund zwei Meter tiefe Güllegrube gestürzt und konnte zunächst nicht lokalisiert werden. Im weiteren Verlauf wurde auch die Feuerwehr Landesbergen zur Unterstützung hinzugezogen.
Vor Ort stellte sich die Lage als äußerst komplex dar: Die Kuh war offenbar außerhalb des Stalls in einen Gülleschacht gefallen und in Panik in das weit verzweigte Schachtsystem unter dem Stall gelaufen. Der Schacht war etwa 90 Zentimeter hoch mit zähflüssiger Gülle gefüllt – eine enorme Herausforderung für die eingesetzten Kräfte. Zudem erschwerte die Anwesenheit weiterer Tiere im Stall das Hören und Auffinden des Rindes zusätzlich.
Zunächst mussten sich die Einsatzkräfte einen Überblick über den Verlauf des Schachtsystems verschaffen. Mehrere Zugangspunkte wurden geöffnet, um eine Suche im Schacht zu ermöglichen. Hierzu rüsteten sich Feuerwehrleute mit umluftunabhängigem Atemschutz und Wathosen aus – letztere wurden von der Feuerwehr Leeseringen zur Einsatzstelle gebracht. Der Einsatz von Atemschutz war zwingend erforderlich, da sich in Gülleschächten gesundheitsgefährdende Gase bilden können, die das Leben der Einsatzkräfte ohne entsprechenden Schutz gefährden. Ein Trupp stieg dann über eine Leiter in den Schacht ein, um nach dem Tier zu suchen. Trotz aller Bemühungen blieb die Kuh zunächst unauffindbar.
Gegen 20:30 Uhr wurde der Einsatz in Absprache zwischen Einsatzleiter Andreas Haake und dem Landwirt zunächst reduziert. Da keinerlei Lebenszeichen auszumachen waren, musste davon ausgegangen werden, dass das Tier möglicherweise aufgrund der Gase im Schacht verendet war. Die Feuerwehr rückte vorerst ab, während der Landwirt mit Unterstützung örtlicher Kräfte begann, den Güllestand im Schacht abzusenken – ein aufwendiger und zeitintensiver Vorgang.
Dann die überraschende Wende: Gegen 22:30 Uhr, nachdem der Güllestand ausreichend gesenkt worden war, konnte die Kuh lebend entdeckt werden – sie hatte sich hinter einer Wand in einem verwinkelten Schachtbereich versteckt. Sofort wurde erneut Alarm für die Feuerwehren Brokeloh und Landesbergen ausgelöst.
Ein Trupp unter Atemschutz begab sich in den Schacht, um das verängstigte Tier behutsam zum Ausgang zurückzutreiben – genau an die Stelle, an der es in den Schacht gefallen war. Dort wurde die Kuh mit Hilfe eines Frontladers und Schlaufen, die ihr vorsichtig um den Bauch gelegt wurden, aus dem Schacht gehoben. 
Der gesamte Einsatz konnte gegen Mitternacht erfolgreich abgeschlossen werden. Die Kuh war zwar stark verschmutzt, zeigte sich aber wohlauf und fraß bereits kurz nach ihrer Rettung wieder. Der Landwirt und alle Beteiligten zeigten sich erleichtert und dankbar über den glücklichen Ausgang des Einsatzes.

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Mit viel Kraftaufwand wurde der Gülleschacht an mehreren Stellen geöffnet

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Unter Atemschutz steigt ein Atemschutzgeräteträger in den Schacht

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Glückliches Ende – dreckig, aber ansonsten offenbar unversehrt stand die Kuh nach der Rettung wieder im Stall

(Bericht und Fotos: © Jan Habermann, Feuerwehr-Pressesprecher der SG Mittelweser) 

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